Autor: Kommasetzung.net

  • Komma vor wie?

    Komma vor wie?

    Wenn du gerade überlegst, ob und wann du ein Komma vor wie setzten solltest, dann bist du hier richtig. Worauf es bei Komma vor wie genau ankommt, das erfährst du in diesem Beitrag.

    Komma vor wie, wenn es zwei Sätze verbindet

    Das Komma vor wie zu setzen funktioniert im Prinzip ähnlich zum Wort als. Im Artikel zur Kommasetzung vor als habe ich dir bereits erklärt, dass du dafür zunächst Folgendes herausfinden musst: Findest du in dem Teilsatz, der mit wie angeschlossen wird, ein finites Verb? Finit ist ein Verb dann, wenn es nach Person und Zahl bestimmt ist (… wie du wieder aussiehst; … wie sie das schaffen). Findest du ein finites Verb, dann wird in der Regel auch ein Komma gesetzt. Ich wunderte mich, wie schnell sie die Aufgaben erledigten. Ich war begeistert, wie günstig die Fahrt war. Der Teilsatz mit dem finiten Verb kann auch am Anfang stehen: Wie schnell sie gewesen waren, das hatte mich wirklich beeindruckt.

    Ein Komma vor wie steht auch bei einem relativischen Anschluss

    Komma vor wie

    Kein Anschluss unter dieser Nummer? Ja, zugegeben, relativischer Anschluss klingt schon ziemlich heavy. Gemeint ist damit aber eigentlich nur, dass ein Nebensatz über wie angeschlossen wird. Ich bin mit der Art und Weise, wie sich die Sache entwickelt hat, überhaupt nicht zufrieden. In dem Maße, wie die sich die Industrialisierung entwickelte, nahm auch die Umweltverschmutzung zu.

    Kein Komma vor wie bei einem reinen Vergleich von Satzteilen

    Findest du kein finites Verb, dann steht wie vielleicht vergleichend. Bei einem solchen reinen Vergleich steht kein Komma. Sie arbeitete so schnell wie ich. Mir ging es wie vielen anderen auch.

    Egal wie du es drehst …

    … nein, es ist für die Kommasetzung natürlich nicht egal, auf welche Art und Weise wie im Satz eingebaut ist. Im Falle der Überschrift hat das fehlende oder auch zu setzende Komma allerdings nichts mit wie zu tun, sondern hängt vom Wort „egal“ ab. Hier kannst du dich frei entscheiden. Egal, wie … ist genauso möglich wie die Schreibung in der Überschrift ohne Komma.

    Und was ist mit einem wie mitten im Satz?

    Manchmal scheint es einfach zu sein, ein Komma zu setzen, wenn ein Signalwort auftaucht. Bei wie ist das aber nicht immer so einfach. Nimm zum Beispiel den folgenden Satz: Einen Freund wie ihn hatte ich mir immer gewünscht. Oder auch: Tage wie diese machen das Leben aus. Wie steht hier jeweils als gleichsetzende Konjunktion, also als Verbindung. Auch hier hilft dir bei der Einschätzung wieder die Frage nach dem Verb. Da jeweils nur ein Verb (bzw. zwei mit dem Hilfsverb hatte … gewünscht) zu finden ist, gibt es auch keine zu verbindenden Sätze. Darum: kein Komma weit und breit.

    Spickzettel

    • Ein Komma vor wie steht, wenn es zwei Sätze verbindet (1) oder als relativischer Anschluss (2) steht: (1) Ich hatte ihm oft gesagt, wie sehr ich ihn mochte. (2) In dem Maße, wie seine Wut zunahm, wurde ich gelassener.
    • Ein Komma vor wie steht nicht, wenn wie vergleichend gebraucht wird: Er spielte so gut wie ich. In einer Zeit wie dieser ist vieles möglich. Er war mir wie ein guter Vater.

  • Komma vor sondern – wird immer ein Komma gesetzt?

    Komma vor sondern – wird immer ein Komma gesetzt?

    Das Komma vor sondern ist wahrlich keine Diva und ist ziemlich unkompliziert zu handhaben. Aber auch das muss man natürlich erst einmal wissen, weshalb ich mich in diesem Beitrag eingehend mit den entsprechenden Regeln der Zeichensetzung befasse.

    Wann steht vor sondern ein Komma?

    Wie immer müssen wir kurz auf das große Bild schauen, du weißt schon, Theorie und so. Also los. Sondern ist eine Konjunktion. Das Wort verbindet, denn Konjunktionen sind Bindewörter. Was durch eine Konjunktion in unserer Sprache verbunden wird? Na, so ziemlich alles in Texten: Sätze, Teilsätze, Wortgruppen und sogar einzelne Wörter.

    Ein Komma vor sondern wird immer gesetzt.

    Anders als die Wörter und, oder und sowie ist sondern wie auch aber allerdings eine adversative (das heißt entgegensetzende) Konjunktion, ein Bindewort. Im Sinne der Volksweisheit, dass sich Gegensätze anziehen, erfolgt die Verbindung in diesem Fall über den Gegensatz. Das wird deutlich, wenn wir uns als Beispiel diesen Satz anschauen: Ich will kein Gemüse essen, sondern Eis.

    Vor sondern steht immer ein Komma.

    Okay, also kein Eis, sondern … ja, was eigentlich? Egal, ob du etwas anderes lieber als Eiscreme magst, ein Komma vor sondern wird immer gesetzt, da gibt es keine Ausnahmen. Das gilt auch für alle Schreibungen wie sondern auch.

    Komma-Beispielsätze sondern

    Hier siehst du an einigen Beispielen, dass vor sondern wirklich immer ein Komma steht:

    • Ich lerne nicht zu Hause, sondern im Studium.
    • Ich war das nicht, sondern die Jungs von gegenüber.
    • Das Dreieck hat nicht vier Ecken, sondern drei.
    • Ich habe keinen Spaß, sondern beschäftige mich mit Kommas.

    Ein Komma steht auch bei der Wendung „nicht nur … sondern auch“

    Du hast es wahrscheinlich schon gemerkt: Das Komma beim Schreiben vor sondern zu setzen ist immer richtig. Aber, und das ist wichtig, es ist nicht nur hartnäckig, sondern auch verpflichtend.

    Richtig ist es also, immer ein Komma zu setzen, selbst wenn sondern mit Begleitwörtern geschrieben wird oder als Teil einer sprachlichen Wendung auftaucht.

    Kommaregeln auf einen Blick

    • Vor der entgegensetzenden Konjunktion sondern steht immer ein Komma. Ich bin nicht wütend, sondern traurig. Sie ist nicht nur hübsch, sondern auch ziemlich eingebildet.

    Ob du Fragen zu Grammatik oder Kommasetzung hast, du kannst deinen Text gern in einem Lektorat durch mich prüfen lassen. Nimm einfach Kontakt auf.

  • Als Komma: In diesen Fällen steht vor als ein Komma

    Als Komma: In diesen Fällen steht vor als ein Komma

    Ein Komma vor als zu setzen ist eigentlich keine Hexerei, du musst nur die grundsätzlichen Regeln verstehen und beherrschen. In welchen Fällen ein Komma vor als steht und wann ein Komma falsch wäre, erfährst du im Folgenden.

    Ein Komma vor als steht vor einem untergeordneten Satz

    Wenn du dich fragst, wann nach als ein Komma steht, dann musst du wissen, was sich anschließt. Darum solltest du zunächst herausfinden, um was für ein Satzgebilde es sich handelt. Ganz grob kann man unterteilen: Bei einem angeschlossenen untergeordneten Satz wird ein Komma gesetzt. Wenn sich nur ein Vergleich anschließt, dann wird kein Komma gesetzt. Aber wie kannst du die beiden Fälle möglichst einfach unterscheiden?

    als Komma

    Unterscheiden kannst du sie folgendermaßen: Suche am Ende des Satzes nach einem Verb, und zwar nach einem Verb in seiner finiten Form. Finit bedeutet, dass das Verb in Person und Zahl bestimmt ist. Es war Claudia, die dort sang (und nicht ihre Freunde vom Chor, die so schön singen). Ich sage dir, ob ich kann; ich weiß aber, dass alle anderen können.

    Wenn du ein solches finites Verb findest, wird ein Komma vor als gesetzt. Sie war noch schlauer, als alle behaupteten. Er sprang viel höher, als ich erwartet hatte. Umgedreht ist das auch möglich: Als ich ein kleiner Junge war, haben wir uns an Weihnachten noch über Orangen und Nüsse gefreut. Das finite Verb, das hier die Kommasetzung von als bestimmt, steht am Ende des ersten Satzteils. Kurzer Hinweis von meiner Seite: Idealerweise verstehst du, wie die Sätze funktionieren und versuchst nicht, die hier genannten Beispiele auswendig zu lernen.

    als Komma

    Bei reinen Vergleichen wird kein Komma vor als gesetzt

    Wenn du am Ende des Satzteils kein finites Verb (oder überhaupt ein Verb) findest, dann musst du normalerweise auch kein Komma setzen. Sie war viel schlauer als alle anderen. Das ändert sich auch nicht, wenn der Satz besonders lang wird. Sie war schlauer und netter als alle anderen Schüler aus derselben absolut unnormalen Schule im Neubaugebiet. Diese Regel gilt auch für wie, du kannst dir aber gern noch die entsprechenden Artikel zum Komma vor wie, vor wie zum Beispiel oder vor wie beispielsweise durchlesen.

    Als steht für Ungleichheit und wie für Gleichheit

    Weil es gern verwechselt wird, hier noch ein bisschen Input über das Komma hinaus. Als nutzt du, wenn du Unterschiede betonen möchtest. Im Gegensatz dazu wird mit wie eine Gleichheit ausgedrückt. Sie war kleiner als ich. Aber: Er war genauso so groß wie ich.

    Spickzettel

    • Ein Komma vor als wird gesetzt, wenn ein Nebensatz mit Verb folgt (ein untergeordneter Temporalsatz, um genau zu sein: Wir fuhren los, als der Morgen graute). Für einen untergeordneten Vergleichssatz bzw. eine Infinitivgruppe mit zu gilt dasselbe: Sie war kleiner, als es mir anfänglich erschienen war. Wir hatten Besseres zu tun, als seinem Gelaber zuzuhören.
    • Kein Komma steht, wenn es nur um einen Vergleich geht (es fehlt das finite Verb nach dem als): Er war kleiner als ich. Ich bin jünger als die meisten in der Gruppe. Sie kamen viel früher als erwartet.

  • Komma vor und | Einfach erklärt

    Komma vor und | Einfach erklärt

    Ein Komma vor und zu setzen klingt für dich erst einmal seltsam? Du bist nicht allein. Viele Menschen fragen sich, was ein Komma vor und verloren hat. Hier erkläre ich es dir.

    Ein Komma vor „und“ kann zwischen zwei Hauptsätzen stehen

    Überlegen wir zunächst einmal ganz kurz, um was für ein Wort es sich bei und handelt. Wörter wie und, oder etc. sind Konjunktionen, also verbindende Wörter. Konjunktionen sorgen dafür, dass Sätze oder Satzteile zusammengehören. Das tun sie, indem sie sich einfach zwischen beide Teile schieben. So einfach, so klar.

    Also, ich nehme zwei Satzteile und verbinde sie mit und. Ich gehe ins Haus und schaue fern. Was ich auch verbinden kann, sind Hauptsätze; also Sätze, die für sich stehen können: Ich gehe ins Haus, ist ein solcher Hauptsatz. Hingegen ist schaue fern kein ganzer Satz.

    Wenn zwei Hauptsätze über eine Konjunktion wie und verbunden werden, dann kann ein Komma gesetzt werden. Es ist keine Pflicht, aber eben möglich: Ich gehe ins Haus, und ich schaue dort fern. Sinnvoll ist ein solches Komma, wenn es sonst zu Missverständnissen beim Lesen kommen könnte. Ich gehe zu Onkel Horst[,] und Tante Marianne ist in dieser Zeit auf Kur. Denn in diesem Satz könnte man zuerst lesen, dass du zu Onkel Horst und Tante Marianne gehst, obwohl deine Tante ja auf Kur ist. Das Komma verhindert hier Konfusion.

    Bei gleichrangigen Nebensätzen steht kein Komma vor „und“

    Im nächsten Fall schauen wir uns an, was passiert, wenn Haupt- und Nebensätze verbunden werden. Onkel Horst sah, dass ich kam und [dass] ich Kuchen mitgebracht hatte. Das Komma vor dass ist der Grenzstein zwischen dem Hauptsatz und den Nebensätzen. Wenn du dich fragst, was Nebensätze sind: Man erkennt sie daran, dass am Ende ein finites Verb steht. Ein finites Verb ist nach Person und Zahl bestimmt. Häufig werden Nebensätze über unterordnende Konjunktionen (dass, als), Interrogativpronomen (was, wer, wann) oder über Relativpronomen wie der, die, das, welcher an Hauptsätze angebunden.

    Ein Beispiel dafür: Das ist der Kuchen, den ich liebe. Hier siehst du beide Eigenschaften erfüllt; es gibt ein Relativpronomen und das gebeugte Verb am Ende – „ich liebe“.

    Unser Beispiel mit Onkel Horst und dem Kuchen hat einen Hauptsatz „Onkel Horst sah“ und zwei Nebensätze, die sich beide in gleicher Weise auf den Hauptsatz beziehen. Er sah, dass XY und [er sah] dass XY. Deswegen steht hier kein Komma vor und.

    Ein Komma vor „und“ steht bei einem eingeschobenen Nebensatz

    Onkel Horst sah, dass ich kam, und ging hinein. Schade eigentlich, dass Onkel Horst mich nicht sehen will. Abgesehen davon fällt dir sicher auf, dass nun ein Komma vor und steht. Das liegt daran, dass der anfangs begonnene Satz weitergeführt wird, im Sinne von: Onkel Horst sah etwas und ging hinein.

    Hier kommen noch zwei Sätze:

    Onkel Horst sah, dass ich kam und den Kuchen, den ich auf meiner Hand balancierte, ins Gras fallen ließ.

    Onkel Horst sah, dass ich kam und ich, der ich den Kuchen auf der Hand balancierte, stürzte unglücklich über einen Stein.

    Was denkst du? Sind alle Kommas korrekt oder könnte irgendwo noch ein optionales Komma stehen?

    Ja, alle Kommas sind korrekt gesetzt. Und richtig, im zweiten Satz kann ein optionales Komma vor und stehen, weil es sich um zwei miteinander verbundene Hauptsätze handelt.

    Ich hoffe, du hast verstanden, wann ein Komma vor und steht und wann es nicht in deinen Text gehört. Alle Inhalte dieses Artikel findest du nun noch einmal zusammengefasst auf dem „Spickzettel“.

    Spickzettel

    • Werden Hauptsätze miteinander durch die Konjunktion und verbunden, kann ein Komma gesetzt werden. Der Nachmittag war schwül[,] und am Abend gab es ein Gewitter.
    • Kein Komma steht, wenn zwei gleichrangige Nebensätze mit der Konjunktion und an einen Hauptsatz angeknüpft sind. Er berichtete mir, dass der Nachmittag schwül gewesen sei und [dass] es am Abend ein Gewitter gegeben habe.
    • Ein Komma steht vor und bei einem eingeschobenen Nebensatz. Denn in diesem Fall geht der übergeordnete Satz weiter: Ich schaltete die Klimaanlage ein, weil es schwül war, und wartete auf die Abkühlung.