Komma vor wenn: Wann du es setzt

Komma wenn Wann wird ein Komma vor wenn gesetzt Beitragsbild Kommasetzung.net

Wennschon, dennschon: Wie in dieser Wendung findet sich häufig ein Komma vor wenn. Und genauso, wie es in der Aussage darum geht, etwas richtig zu machen, schauen wir uns in diesem Beitrag einmal genauer an, wann das Komma eigentlich gesetzt wird.

Ein Komma vor wenn steht in diesen Fällen

Klassischerweise steht ein Komma vor wenn, wenn es einen Nebensatz einleitet. Dabei kann der Nebensatz am Anfang stehen oder auf den Hauptsatz folgen. Ich rufe an, wenn ich da bin. Wenn du mich fragst, müssen wir dringend etwas ändern. Das ist das relativ einfache Grundmuster der Kommasetzung im Zusammenhang mit der Konjunktion (dem Bindewort) wenn. Es gibt aber auch hier Zweifelsfälle und Varianten von Kommaregeln, die ich dir vorstellen möchte.

Optionales Komma bei Fügungen mit wenn

Es kommt immer wieder vor, dass wenn in bestimmten Fügungen steht. Hä, Fügungen? Ich erkläre dir das gleich.

Fügungen meint gewissen Wortpaare, die hier verstärkend wirken können. Ich war besorgt, besonders wenn er spät am Abend nach Hause kam. Wir kamen gern zu Besuch, vor allem wenn gegrillt wurde. In diesem Fall braucht es kein zusätzliches Komma vor wenn, es kann aber gesetzt werden. Ich war besorgt, besonders, wenn … In gewisser Weise kommt es hier also auf das eigene Sprachgefühl an. Wenn du das Gefühl hast, die Fügung durch ein Komma trennen zu müssen, weil ein Wortpaar nicht als Einheit wirkt, dann ist das möglich, aber nicht verpflichtend. So ähnlich verhält es sich auch bei sehr kurzen Nebensätzen, die als formalhaft aufgefasst werden.

Optionales Komma bei formelhaften, verkürzten Nebensätzen

Fügungen, formelhafte Nebensätze … jetzt schlägts aber dreizehn. Ja, du hast recht, klingt aber alles komplizierter, als es am Ende ist. Ein formelhafter Nebensatz ist ein verknappter Nebensatz, du kannst zum Beispiel aus „Rufe mich an, sofern es dir möglich“ ein „Ruf mich wenn möglich an“ machen. Die Folge? Das Komma kann entfallen. Muss es aber nicht. Wenn nötig, stehe ich dir bei. Oder aber ohne Komma: Ich stehe dir wenn nötig bei. Auch in diesem Fall sind beide Varianten erlaubt und du kannst freiwillig ein Komma setzen. Ganz gut, oder?

Du siehst schon, die Regen im Fall von wenn sind ziemlich überschaubar und kein Fall für eine eingehende Rechtschreibprüfung. Ich hoffe, ich konnte dir in diesem Text ein paar Dinge erklären oder deine Fragen beantworten, die im Zusammenhang mit der Kommasetzung bei wenn hattest.

Übungen zum Komma vor wenn

Wenn du Aufgaben oder Beispiele suchst, kannst du an dieser Stelle Übungen aufklappen, um dein Wissen über die Kommaregeln bei wenn gratis mit einem Quiz zu testen.

Spickzettel

  • Ein Komma trennt Nebensätze, die mit wenn eingeleitet werden, vom Hauptsatz. Ich rufe dich an, wenn du mir deine Nummer gibst.
  • Fügungen, in denen wenn mit einem anderen Wort eine Einheit bildet, müssen nicht mit Komma abgetrennt werden. Es ist aber möglich. Ich komme natürlich vorbei, besonders wenn du allein bist. Ich muss vorbeifahren, besonders, wenn er allein ist.
  • Die Kommasetzung ist auch optional bei kurzen, formalhaften Nebensätzen, die mit wenn eingeleitet werden. Ich fahre wenn möglich noch bei ihm vorbei. Im Schrank findest du, wenn nötig, Kopfschmerztabletten.

Wenn dir der Artikel weitergeholfen hat, freue ich mich, wenn du mich mit einem kleinen Betrag unterstützt! Ansonsten kannst du auch gern mit mir in Kontakt treten, wenn du Fragen hast oder ein Lektorat beauftragen möchtest.

Kommentare

6 Antworten zu „Komma vor wenn: Wann du es setzt“

  1. Frank Oldenbürger

    Hallo!
    Leider fehlt schon im ersten Satz ein Komma.
    Nicht unbedingt gut, für eine Seite, die das Thema „Kommasetzung“ hat.
    Nach „Wendung“ ist ein Komma zu setzen.
    Liebe Grüße
    Frank

    1. Hallo und vielen Dank für Ihren Hinweis. Leider schleichen sich Fehler unabhängig vom Thema ein; dass es nun ausgerechnet das Komma auf einer Kommaseite sein soll, ist natürlich ärgerlich. Ich schreibe allerdings „soll“, weil ich die Notwendigkeit eines Kommas nach „Wendung“ nicht erkennen kann. Es handelt sich hier meiner Meinung nach um einen Wortgruppe am Satzanfang mit „wie“; hierbei ist aber kein Komma notwendig. Etwas anderes wäre es mit einem hinweisenden „so“: „Wie in dieser Wendung, so findet sich …“ Ich bin aber natürlich sehr an Ihrer Begründung interessiert, warum nach „Wendung“ ein Komma stehen sollte. Vielleicht habe ich diesbezüglich etwas übersehen. Ich würde jedenfalls in keinem Fall ein Komma nach „Wendung“ setzen.
      Herzliche Grüße
      Christian Wöllecke

  2. Plate

    Ich stehe dir wenn nötig bei.
    Kann „wenn nötig“ nicht auch als Einschub aufgefasst werden?
    Wenn ja, dann könnte auch Folgendes richtig sein? Ich stehe dir, wenn nötig, bei“

    1. Richtig, es wäre auch möglich, hier ein Komma zu setzen. Es ist aber nicht nötig und somit eine individuelle Entscheidung. Viele Grüße!

  3. Antje Braun

    Leider finde ich nirgends, was bei der Kombination von „und wenn“ passiert: Komma vor und (wegen dem wenn) oder nicht?

    Der Kompass hing an einer goldenen Kette und wenn man auf einen Knopf drückte und er mit einem leisen Klicken aufsprang, dann zeigte er an, wo es lang ging.

    1. Hallo, das ist ein Spezialfall, der vor allem mit Haupt- und Nebensatz zu tun hat. Hier ist es ein Hauptsatz „Der Kompass hing an einer goldenen Kette“, danach schließt sich ein Satzgefüge an, das mit einem Nebensatz beginnt. „Wenn mann … dann …“ In diesem Fall ist das Komma optional, wie auch zwischen zwei mit „und“ verbundenen Hauptsätzen. Ich würde es setzen.

      Viele Grüße!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert