Kategorie: Grundlagen

  • Komma, das: eine kleine Kulturgeschichte

    Komma, das: eine kleine Kulturgeschichte

    Alles dreht sich auf dieser Seite um das Komma. Aber woher genau stammt es eigentlich und warum wird es gesetzt? Wenn du dich für die Hintergründe der Kommasetzung im geschichtlichen Sinne interessierst, dann bist du hier richtig.

    Der Name Komma kommt aus dem Lateinischen und Griechischen

    Beginnen wir mit ein bisschen Sprachkunde. Der Begriff Komma leitet sich von dem lat. comma bzw. dem griechischen kómma her. Bezeichnet wird damit ein Einschnitt oder Abschnitt. Wörtlich geht es dabei um das Gehauene oder Geschlagene, im übertragenen Sinne also um einen bestimmten Teilbereich eines Textes, der durch das Komma herausgehauen wird. Also: Stell dir das Komma einfach vor mit Grubenhelm auf dem Kopf und Spitzhacke in der Hand.

    Der in Österreich übliche Begriff Beistrich für das Komma findet sich in der deutschen Sprache im 17. Jahrhundert wieder als Strichlein bzw. Beistrychlein. Das Wort Komma selbst erlebte nach seinem ersten Auftreten im 15./16. Jahrhundert ab 1750 seinen unaufhaltsamen Aufstieg. Wie so oft haben wir also einen bestimmten Begriff aus anderen Sprachen „eingedeutscht“, ohne dass es uns auf Anhieb deutlich würde.

    Wenn du dich noch tiefer in die Namenskunde, die Etymologie, einlesen willst, empfehle ich dir den Artikel zum Komma im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, der meine Quelle für die Komma-Namenskunde war. Dort findest du auch Daten dazu, wann das Wort Komma wie oft im Laufe der Jahrhunderte in Texten auftaucht.

    Der venezianische Buchdrucker Aldus Manutius führte das Komma in Büchern ein

    Wie ein Komma aussieht, weißt du spätestens, wenn du diesen Text liest. Aber natürlich ist es dir schon zuvor etliche Male begegnet. Dass es im Text vorkommt, hat etwas mit dem Buchdrucker Aldus Manutius zu tun. Er lebte bis zu seinem Tod im Jahr 1515 in Venedig. Dort gründete und betrieb er eine Buchdruckerei. Dabei kommen ihm gleich auf zwei Feldern besondere Verdienste zu.

    Zum einen sorgte er dafür, dass antike Texte wieder gelesen wurden, indem er griechische und lateinische Klassiker wie Sophokles oder Vergil druckte. Er hatte ein besonderes Faible für das Altertum und lernte deshalb zum Beispiel auch Griechisch. Sein umtriebiges Herausgeben der antiken Klassiker befeuerte die Denker und Künstler der Renaissance.

    Und ebensolche Klassiker stattete er mit einer vollständigen Interpunktion, richtiger Grammatik und konsequenter Groß- und Kleinschreibung aus. Das heißt, er achtete auf Punkte und Kommas und darauf, dass auch sonst alles seine Ordnung im Text hatte. Was vielleicht erst einmal selbstverständlich klingt, war im frühen Buchdruck eine Rarität. Manutius schuf aber gerade in den Anfängen des Buchdrucks eine der Grundlagen dafür, dass Texte einem solchen Regelwerk folgen (Johannes Gutenberg hatte ja ab 1450 bewegliche Lettern in die Buchproduktion eingebracht).

    Besonders für das Komma war Manutius dahingehend wegweisend, dass er ihm schriftgestalterisch eine Form gab, es aber auch dazu einsetzte, bestimmte Abschnitte des Textes zu trennen. Als Buchdrucker und Schriftgestalter prägte Manutius seine also Profession nachhaltig.

    Mehr zu seinem Schaffen findest du zum Beispiel im entsprechenden Beitrag des Typolexikons.

    Der Istzustand: von Kommabazillen und Kommakrämpfen

    Trotz der erfolgten Rechtschreibreformen kämpfen viele Menschen mit der Zeichensetzung (einige argumentieren, es läge gerade an den Reformen, aber da bin ich mir nicht sicher). Dabei war es erklärtes Ziel der Anpassungen, unter anderem die Kommasetzung zu vereinfachen. Zum Beispiel, indem bei Infinitivgruppen das Setzen der Kommas eher freigestellt ist. Außerdem lassen sich Hauptsätze durch Konjunktionen wie wie oder und ohne Komma verbinden (oder es wird optional eines gesetzt).

    Man kann aber trotzdem nicht davon sprechen, dass viele Menschen mit dem Kommafieber infiziert wären. Eher herrscht eine gewisse Ratlosigkeit vor, was sich dann in der Wendung Komma nach Gefühl widerspiegelt.

    Der von Robert Koch entdeckte Kommabazillus ist übrigens eine ganz andere Form der Krankheit, keine sprachliche, sondern tatsächlich der Erreger der asiatischen Cholera. Seinen Namen verdankt er seiner kommaähnlichen Form.

    Ich hoffe, du fandest die hier auf das Komma geworfenen Schlaglichter interessant. Für alle konkreten Fälle und Fragen kannst du dir meine jeweiligen Artikel durchlesen, mir einen Kommentar hinterlassen oder eine Mail schreiben.

    Titelbild: eine modifizierte Version eines Fotos von Wilhelm Gunkel auf Unsplash

  • Konjunktionen: Kommasetzung bei weil, sondern, als

    Konjunktionen: Kommasetzung bei weil, sondern, als

    Konjunktionen: Viele Menschen können mit diesem Begriff nichts anfangen, kennen aber Wörter wie damit, falls oder obwohl. Solche Konjunktionen beeinflussen die Kommasetzung, und genau deshalb schreibe ich diesen Grundlagenartikel. Denn wenn du die Konjunktionen und ihre Funktionsweise kennst, dann setzt du automatisch viele Kommas richtig.

    Was sind Konjunktionen?

    Starten wir zunächst mit der Frage, was genau Konjunktionen eigentlich sind. Sie werden nicht ohne Grund auch Bindewörter genannt, denn sie verbinden Sätze, Satzteile oder auch Wörter miteinander. Du nutzt sie also wie eine Art Kleber, um Sätze oder Wörter aneinanderzupappen. Ich rufe an, damit du Bescheid weißt. Obwohl ich ganz nett gefragt habe, wurde er gleich pampig. Ich habe nicht dich gefragt, sondern ihn. Wie du an den Beispielsätzen siehst, hat eine Konjunktion nicht den einen festen Platz in der Satzstruktur. Sie kann am Anfang stehen oder auch eher mittig.

    Die Verbindung von Satzteilen, Sätzen und Wörtern kann je nach Konjunktion neben- oder unterordnend erfolgen, dazu erfährst du gleich noch mehr. Lass dich aber nicht von den Worten „neben“ und „unter“ täuschen, grundsätzlich sagt die Unterscheidung von neben- und unterordnenden Konjunktionen nicht automatisch etwas über die Kommasetzung aus. Der besseren Übersichtlichkeit wegen führe ich die Konjunktionen hier trotzdem entsprechend ihrer Gruppen auf.

    Generell gilt: Es ist am sinnvollsten, die Kommasetzung direkt für die jeweilige Konjunktion vorzustellen. Aus diesem Grund gebe ich hier nur einen ersten Überblick und verweise auf die jeweiligen bereits erschienenen Artikel. Außerdem füge ich natürlich nachträglich Verlinkungen ein, wenn neue Artikel erscheinen.

    Schauen wir uns nun an, wie sich neben- und unterordnende Konjunktionen unterscheiden.

    Nebenordnende Konjunktionen

    Gibt es Tage, an denen du von Minute eins an neben dir stehst und einfach alles schief geht? Sei in diesen Momenten froh, dass du keine Konjunktion wie und oder oder bist, denn diese Wörter stehen quasi die ganze Zeit neben sich. Oder sagen wir besser: Die Satzteile oder Wörter stehen neben ihnen. Konjunktionen wie und und oder strecken dabei die Arme aus, sie nehmen als kopulative Konjunktionen die Hände der Wörter oder Satzteile. Sie koppeln, weshalb es kein Komma braucht. Wir rufen ihn und seine Schwester. Ich ging ins Kino und anschließend nach Hause. Ich werde ihn anrufen, wenn er zu Hause ist und mit seinen Eltern gesprochen hat.

    Wenn aber zwei Hauptsätze verbunden werden, dann kann ein optionales Komma gesetzt werden. So betont man in gewisser Weise die jeweilige Eigenständigkeit der Sätze. Ich gehe ins Kino[,] und anschließend rufe ich meine Schwester an und erzähle ihr, was ich gesehen habe.

    Aber wie so oft: Der eine streckt die Hände aus, der andere betont lieber die Unterschiede. Kandidaten hierfür sind die Konjunktionen sondern und aber. Sie sind zwar auch nebenordnend, aber das Koppeln ist so gar nicht ihr Ding. Sie verhalten sich lieber adversativ, sie sehen sich als entgegensetzend. Und das wird in den Sätzen auch ziemlich deutlich. Ich würde gern, aber ich kann nicht. Du hast nicht mich angerufen, sondern ihn.

    Genauere Informationen zur Kommasetzung und Ausnahmen von den hier vorgestellten Regeln findest du in den jeweiligen Artikeln.

    Unterordnende Konjunktionen

    Ordne dich gefälligst unter! Das könnte das Motto der unterordnenden Konjunktionen sein. Man findet sie daher auch regelmäßig beim Anschluss von Nebensätzen an Hauptsätze.

    Bekannte Vertreter dieser Gattung sind zum Beispiel die Wörter während, weil oder sodass. Im Prinzip beginnen so eingeleitete Nebensätze mit der entsprechenden Konjunktion, am Ende des Satzes steht das finite Verb, das nach Zahl und Person bestimmt ist.

    Ich rufe dich an, weil ich dir etwas sagen will. Ich habe ihn abgefragt, während er seinen Rucksack für den nächsten Schultag packte.

    In solchen Sätzen findet sich immer ein Komma vor der unterordnenden Konjunktion.

    Kleine Übersicht: welche Konjunktionen sind unter-, welche nebenordnend?

    • Nebenordnend
      • und, oder, sowie, beziehungsweise
      • sondern, aber, vielmehr
      • denn
      • das heißt
    • Unterordnend
      • während, weil, dass
      • damit, obwohl, insofern
      • indem, dadurch

    Diese Liste ist nicht vollständig, sondern soll dir nur einen kleinen Überblick verschaffen, welche Konjunktionen es gibt.

    Mehrgliedrige Konjunktionen

    Falls dir jetzt schon der Kopf raucht von wegen unter- und nebenordnenden Konjunktionen: Vielleicht machst du eine kurze Pause.

    Konjunktionen Komma Kommasetzung.net

    Denn jetzt geht es mit mehrgliedrigen Konjunktionen weiter. Dazu gehört die Wendung sowohl als auch. Hier werden in der Regel keine Kommas gesetzt, das ändert sich nur, wenn auf diese Weise eingeschobene Nebensätze miteinander verbunden werden. Andere mehrgliedrige Konjunktionen sind entweder oder, weder noch oder auch teils teils.

    Ich war weder begeistert noch völlig entäuscht. Entweder du rufst an oder ich übernehme das für dich.

    In gewisser Weise sind mehrgliedrige Konjunktionen als noch einmal eine ganz eigene Liga, was die Kommasetzung angeht. In vielen Fällen verbinden sie Satzteile ohne Komma.

    Konjunktionen und einleitende Wörter: Komma oder nicht?

    In einem ganz besonders ergiebigen Bereich für Kommafragen treffen Konjunktionen auf weitere einleitende Wörter. Du erinnerst dich, wie ein Nebensatz eingeleitet wird? Ich rufe dich an, wenn du zu Hause bist. Hier ist die Kommasetzung klar. Nehmen wir jetzt diesen Satz. Du rufst mich an, auch wenn ich nicht zu Hause bin?

    Ich habe hier kein Komma zwischen „auch“ und „wenn“ gesetzt, denn die beiden Wörter erscheinen mir wie eine Einheit. Man spricht dabei von einer konjunktionalen Fügung. Krasses Wort, oder?

    In anderen Fällen ist es aber möglich, ein voranstehendes Wort besonders zu betonen. Und wenn diese Betonung erfolgt, dann wird auch ein Komma gesetzt. Damit unterscheidet sich die Kommasetzung also von Fall zu Fall. Ich rufe dich an, besonders, wenn du nicht zu Hause bist. Und es geht auch: Ich rufe dich an, besonders wenn du nicht zu Hause bist. Ich war verliebt, kaum dass er den Raum betreten hatte. Oder auch: Ich war verliebt, kaum, dass er den Raum betreten hatte.

    Ob du in solchen Formeln also ein Komma setzt, hängt auch von deiner Satzintention ab und ist nicht ganz leicht auf eine Formel herunterzubrechen.

    Konjunktionen haben in jedem Fall viel mit dem Komma zu tun, und es ist vor allem eine Lern- und Übungssache, sich hier die richtige Kommasetzung einzuprägen. Es hilft, Gruppen von Konjunktionen zu kennen, die ähnlichen Regeln folgen. So steht bei aber oder sondern fast immer ein Komma, während und oder oder in der Regel Sätze, Satzteile und Wörter ohne Komma verbinden.

  • Hauptsatz Nebensatz: Haupt- und Nebensätze

    Hauptsatz Nebensatz: Haupt- und Nebensätze

    Um Kommas richtig setzen zu können, ist es absolut elementar, Hauptsätze und Nebensätze erkennen zu können und den Satzbau zu verstehen. Deshalb lernst du in diesem Artikel, was ein Hauptsatz und was ein Nebensatz ist, was sie voneinander unterscheidet und wie sie sich auf die Kommasetzung auswirken.

    Hauptsatz und Nebensatz

    Morgen rufe ich dich an. Danach komme ich. Ich bringe dir dann deine Sporttasche mit. Du wirst hoffentlich da sein.

    Fällt dir etwas auf? Die Sätze klingen ziemlich eintönig, oder? Und noch etwas: kein Komma weit und breit. Das liegt daran, dass es sich hierbei nur um Hauptsätze handelt. Es sind also Sätze, die für sich stehen können. Du kannst sie dir wie eine Lokomotive vorstellen. An eine solche Hauptsatzlok kann man einen Nebensatz kuppeln (oder auch zwei). Du wirst hoffentlich da sein, wenn ich komme. Ich komme dann raus, wenn du an der Tür klingelst oder wenn du kurz vorher anrufst.

    Hauptsatz Nebensatz Kommas setzen Kommasetzung

    Für Nebensätze gilt: Sie sind Waggons und können nicht allein fahren, sie brauchen dafür den Hauptsatz. In der Sprache zeigt sich das daran, dass sie nicht für sich stehen können. Weil ich dich gefragt habe … Nein, so ein Nebensatz kann nicht allein stehen. Würde dir jemand diesen Nebensatz so sagen, dann würdest du fragen, worauf er sich bezieht. Es fehlt das Ergebnis.

    Ich bin jetzt schlauer, weil ich dich angerufen habe. Hier liefert der Hauptsatz das Ergebnis. Und ganz unabhängig vom Anrufen kann jemand ebenfalls an Wissen gewonnen haben, ganz gleich, ob er nachgefragt oder ein Fachbuch gelesen hat. Ich bin jetzt schlauer. Der Hauptsatz kann als Aussage für sich stehen.

    Wie du Haupt- und Nebensätze erkennst und unterscheiden kannst

    In gewisser Weise weißt du nun schon Bescheid. Aber Theorie und Praxis sind unterschiedliche Fälle, und es ist gar nicht immer so leicht, das Gelernte auch wirklich anzuwenden. Manche Nebensätze zieren sich nämlich und sind nicht auf den ersten Blick zu erkennen. Darum möchte ich dir hier kurz beschreiben, wie du sie in der Regel erkennst.

    Hauptsatz

    Wie schon beschrieben, stehen Hauptsätze selbstständig und für sich selbst. Ein Satz kann an sie angeschlossen werden, dies ist aber nicht nötig. Beispiele für einen Hauptsatz sind: Ich rufe an. Morgen wird sie mich anrufen. Abends gingen wir zu Bett.

    Nebensatz

    Nebensätze sind nicht immer einfach zu erkennen. Ein erstes Merkmal ist das finite Verb am Satzende. Finit heißt, dass es bestimmt ist nach Person und Zahl. Also: … wenn wir uns melden. … wenn ich mich melde.

    Außerdem werden Nebensätze typischerweise durch bestimmte Wörter an einen Hauptsatz angebunden. Beispiele dafür sind:

    • Relativpronomen – zum Beispiel der, die, das; welcher, welche, welches; wodurch, wie
    • Konjunktionen – zum Beispiel wenn, weil, ob
    • Interrogativpronomen – zum Beispiel wann, wer, was, wie

    Nebensätze können dabei am Ende stehen (1), aber auch am Anfang (2), oder sie sind eingeschoben (3).

    (1) Ich gehe in die Schule, wenn ich nicht mehr krank bin. (2) Wenn ich nicht mehr krank bin, gehe ich in die Schule. (3) Ich gehe in die Schule, wenn ich nicht mehr krank bin, und hole dann alles nach.

    Typische Kommafälle bei Hauptsatz und Nebensatz

    Gut, du weißt nun hoffentlich, was Haupt- und Nebensätze ausmacht. Mach dir nichts draus, wenn du sie nicht immer gleich erkennst: Das ist vor allem Übungssache. Nun schauen wir uns an, welche Fälle typischerweise auftreten können und wo welche Kommas zu setzen sind.

    Entscheidend für die Frage nach dem Komma ist die Kupplung der verschiedenen Sätze oder Satzteile. Denn die Verbindungsstelle ist oft das Komma.

    Verbindung von Hauptsatz und Hauptsatz

    Dies ist typischerweise bei den Konjunktionen und und oder der Fall. Wenn du zwei Hauptsätze verbindest, dann kannst du ein Komma setzen, es ist allerdings nicht zwingend. Ich rufe an[,] und ich gehe später hin.

    Manchmal kann es sein, dass man den Satz zuerst falsch verstehen könnte, dann solltest du besser ein Komma setzen. Ich koche mit Paul, und Maria ist in der Zeit auf Arbeit. Ohne das Komma könnte man nämlich zuerst denken, dass der Sprecher des Satzes mit Paul und Maria kocht.

    Verbindung von Hauptsatz und Nebensatz

    Wenn du einen Nebensatz an einen Hauptsatz anschließt, dann wird ein Komma gesetzt. Hier zeigen – wie bereits erwähnt – oft Signalwörter den Beginn des Nebensatzes an. Es handelt sich dabei meist um Konjunktionen wie zum Beispiel sondern, weil oder als. Ich rief ihn oft an, als er im Ausland war. Weil ich dich liebe, gebe ich das Rauchen auf.

    Verbindung von Hauptsatz und zwei Nebensätzen

    Okay, bis hierhin war es relativ leicht, und wenn du den Bogen mit Haupt- und Nebensätzen erst einmal raushast, dann setzt du automatisch jede Menge Kommas richtig. Nun kommen wir zu einem kniffligen Aspekt, der auch fortgeschrittenen Schreibern und Schreiberinnen Kopfzerbrechen bereiten kann. Weil ich dich liebe und es dir nicht gefällt, gebe ich das Rauchen auf.

    Den Satz von eben habe ich um einen zweiten Nebensatz ergänzt. Es steht trotzdem nur ein Komma. Das liegt daran, dass sich beide Nebensätze gleichwertig auf den Hauptsatz beziehen. Deshalb reicht in diesem Fall ein Komma. Ich rufe an, um dir etwas Wichtiges zu sagen und dich vorzuwarnen. Wie du siehst, reicht es oft auch aus, nur eine Konjunktion zu verwenden – die zweite (oft gleiche) Konjunktion kannst du gedanklich ergänzen. Es ist aber auch möglich, dass sich zwei verschiedene Konjunktionen gleichwertig auf den Hauptsatz beziehen.

    Morgen fahre ich, wenn das Wetter stimmt und [wenn] mein Pass schon fertig ist. Morgen muss ich in Erfahrung bringen, wann ich da sein soll und ob ich einen Schlafsack brauche.

    Verbindung von zwei Hauptsätzen mit eingeschobenem Nebensatz

    Knifflig ist auch diese Variante. Man kann nämlich einen Hauptsatz mit einem Hauptsatz verbinden und einen Nebensatz einschieben. Ich rufe dich an, sobald ich Zeit habe, und dann quatschen wir mal ganz in Ruhe. Sie gingen in den Garten, um zu schauen, und ruhten sich danach aus. Der eingeschobene Nebensatz wird immer in Kommas eingeschlossen. Die Hauptsätze könnten auch ohne den Nebensatz stehen: Sie gingen in den Garten[,] und [sie] ruhten sich danach aus. Möglich wäre aber auch die Anbindung von zwei Nebensätzen: Sie gingen in den Garten, um zu schauen [und um] sich danach auszuruhen.

    Übung ist alles

    Ich habe an dieser Stelle etliche Themen angerissen, der Artikel liefert allerdings nur eine erste Übersicht über das richtige Setzen von Kommas bei Hauptsatz und Nebensatz. Wenn du dich immer wieder fragst, was du gerade für eine Satzkonstruktion vor dir hast, dann wirst du nach und nach automatisch sehr viele Kommas richtig setzen.